Gesundheitsförderung als Erfolgsfaktor: Warum es sich für Unternehmen lohnt

Gesunde Mitarbeitende sind das Rückgrat eines starken Unternehmens. In einer Zeit wachsender Belastungen wird die betriebliche Gesundheitsförderung zum strategischen Erfolgsfaktor. Doch was bedeutet das konkret – und wie können Unternehmen profitieren?
Herausforderungen für die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz
Die Anforderungen an Mitarbeitende steigen, während gesundheitliche Belastungen zunehmen. Dieser Abschnitt beleuchtet, warum Gesundheitsförderung in der modernen Arbeitswelt unverzichtbar geworden ist.
Arbeitsverdichtung, psychische Belastungen und Fachkräftemangel
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Permanente Erreichbarkeit, steigende Komplexität und zunehmende Leistungsanforderungen führen zu höherem Druck auf Mitarbeitende. Laut DAK-Gesundheitsreport 2023 sind psychische Erkrankungen mittlerweile eine der Hauptursachen für krankheitsbedingte Fehlzeiten, die mit rund 20 Tagen pro Jahr weiter auf historisch hohem Niveau sind. Gleichzeitig verschärft sich der Fachkräftemangel in vielen Branchen, was den Handlungsdruck für Arbeitgeber erhöht.
Aktuelle Zahlen – DAK-Gesundheitsreport und WHO-Berichte
Psychische Erkrankungen verursachen mittlerweile rund 17 % aller Fehltage (DAK 2023). Die WHO stuft Stress sogar als „globale Gesundheitskrise des 21. Jahrhunderts“ ein. Diese Fakten verdeutlichen: Gesundheitsförderung ist keine Zusatzleistung, sondern ein notwendiger Bestandteil zukunftsfähiger Unternehmensstrategien. Und sie wirkt: Unternehmen, die ihre Beschäftigten nicht nur als Arbeitskräfte, sondern als Menschen mit körperlichen und mentalen Bedürfnissen wahrnehmen, profitieren auf mehreren Ebenen – wirtschaftlich, kulturell und im Wettbewerb um Talente.
Gleichzeitig entsteht eine neue Sensibilität für mentale Gesundheit – der sogenannte Mental Health Shift. Immer mehr Menschen setzen sich mit Themen wie Resilienz, Work-Life-Balance und psychologischer Sicherheit auseinander. Mitarbeitende wünschen sich nicht nur einen ergonomischen Arbeitsplatz, sondern eine Umgebung, die gesundes Arbeiten ganzheitlich ermöglicht. Unternehmen, die hier investieren, sichern sich nicht nur gesunde, sondern auch leistungsfähige und loyale Teams.
Strategische Bedeutung der Gesundheitsförderung für Arbeitgeber
Gesundheitsförderung ist mehr als Fürsorge – sie wirkt wirtschaftlich, kulturell und strategisch. Hier zeigen wir, welche Vorteile Unternehmen konkret aus einem gut aufgestellten BGM ziehen können.
Weniger Fehlzeiten, mehr Bindung: Die wirtschaftliche Perspektive
Die ökonomische Relevanz von Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) ist belegt. Eine umfassende Metaanalyse der Initiative Gesundheit & Arbeit (IGA) auf Basis von über 2.400 Studien zeigt: Durch wirksame Präventionsprogramme lassen sich Fehlzeiten im Durchschnitt um rund 25 % reduzieren. Gleichzeitig steigt die emotionale Bindung der Mitarbeitenden – ein entscheidender Faktor in Zeiten zunehmender Wechselbereitschaft. Gesundheitsförderung senkt also nicht nur Kosten, sondern stärkt die Loyalität der Belegschaft.
Arbeitgeberattraktivität im Wettbewerb um Talente
Gesundheitsförderung ist heute ein zentraler Faktor für Employer Branding. Besonders die Generationen Y und Z achten verstärkt auf ganzheitliche Benefits, die physische und psychische Gesundheit fördern. Unternehmen, die moderne BGM-Angebote bieten, zeigen Fürsorge, erhöhen die Identifikation und positionieren sich klar als attraktive, zukunftsfähige Arbeitgeber.
Erfolgreichere Teams durch psychologische Sicherheit – was die Google-Studie zeigt
Arbeit ist einer der zentralen Bestandteile unseres Lebens – sie prägt unsere Gesundheit, unseren Wohlstand und unser Wohlbefinden maßgeblich. Im besten Fall ermöglicht sie es uns, für uns selbst und unsere Angehörigen zu sorgen, vermittelt Sinn, eröffnet Entwicklungsmöglichkeiten und schafft Gemeinschaft. Wenn Menschen bei der Arbeit aufblühen, fühlen sie sich insgesamt körperlich und mental gesünder und tragen positiv zum Arbeitsumfeld bei. Daraus ergibt sich sowohl eine Verantwortung als auch eine besondere Chance für Führungskräfte, Arbeitsumgebungen zu schaffen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten fördern.
Die vielzitierte Studie „Understand Team Effectiveness“ von Google belegt: Psychologische Sicherheit ist der wichtigste Faktor für Team-Performance. Teams, in denen offen gesprochen und Fehler gemacht werden dürfen, sind nicht nur zufriedener, sondern auch messbar erfolgreicher.
Gallup ergänzt diese Erkenntnisse durch ein Modell mit fünf grundlegenden Elementen für psychische Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz:
- Career Wellbeing: Sinn und Freude in der täglichen Arbeit finden.
- Social Wellbeing: Starke, unterstützende Beziehungen pflegen.
- Financial Wellbeing: Die eigenen wirtschaftlichen Verhältnisse sicher im Griff haben.
- Physical Wellbeing: Gesundheit erhalten und Energie für den Alltag haben.
- Community Wellbeing: Sich verbunden fühlen mit dem Ort, an dem man lebt und arbeitet.
Drei bewährte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Unternehmen
Wie sieht erfolgreiche Gesundheitsförderung in der Praxis aus? In diesem Abschnitt stellen wir drei zentrale Ansätze vor, die sich in Unternehmen bewährt haben – von stärkenorientiertem Arbeiten bis zur digitalen Stressprävention.
Stärkenorientierung als Fundament für nachhaltige Gesundheit
Mitarbeitende, die ihre individuellen Stärken kennen und nutzen, sind laut Gallup:
50 % seltener auf Jobsuche
43 % besser anpassungsfähig
doppelt so häufig inspiriert durch ihre Führungskräfte
Unternehmen, die stärkenorientiertes Arbeiten ermöglichen schaffen ein Umfeld, in dem Menschen nicht nur funktionieren, sondern aufblühen. Das sorgt für mehr psychologische Sicherheit, bessere Performance und höhere Loyalität. Führungskräfte nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein: Sie können durch transparente Kommunikation und persönliche Vorbilder eine Kultur etablieren, in der es normal ist, über Gesundheit, Stärken und Bedürfnisse zu sprechen.
CliftonStrengths hilft dabei, diese Stärken sichtbar zu machen und für gesundes Arbeiten zu nutzen. Das Resultat: Weniger Stress, höhere Selbstwirksamkeit und eine tiefere Verbindung zwischen Mitarbeitenden und Unternehmen. Eine Gallup-Studie zeigt: Mitarbeitende, die regelmäßig ihre persönlichen Stärken einsetzen, erleben signifikant mehr Wohlbefinden, sind motivierter und resilienter im Umgang mit Veränderungen.
Digitale Plattformen als Hebel für gesunde Unternehmen
Ein zentrales Element der Gesundheitsförderung ist die aktive Prävention von Stress – nicht als Wellnessmaßnahme, sondern als medizinisch relevante Intervention. Chronischer Stress fördert stille Entzündungen, die mit Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depressionen und Autoimmunerkrankungen assoziiert sind.
Der Employee Health Hub unterstützt Unternehmen dabei, genau diese Art von Stressprävention strukturiert umzusetzen – mit KI-gestützter Analyse von Vitaldaten über personalisierte Gesundheits-Tipps, psychologische Unterstützungsangebote, digitale Coachings und integrierte Selbstchecks. Für HR bedeutet das: Weniger Ausfalltage und eine klare Strategie gegen stille Belastungen.
Praxisbeispiel Employee Health Hub
Der Vertriebsmitarbeiter Thomas W., Mitte 30, Vater, sportlich, aber zuletzt weniger aktiv, nutzt den Vitality Check. Danach erhält er personalisierte Empfehlungen, kann direkt Termine mit dem Betriebsarzt vereinbaren, erhält Erinnerungen im Kalender und sieht BGM-Angebote auf einen Blick. Durch Gamification – etwa in Form von Corporate Coins, die sich für Unternehmens-Merchandise eintauschen lassen – wird die Nutzung spielerisch motiviert. Die App bietet außerdem Quizformate, Livestreams von Gesundheitskursen, Umfragen oder sogar Mental-Health-Angebote im Metaverse. Das Ergebnis: Gesundheitsförderung wird zum festen Bestandteil des Arbeitsalltags, individuell, interaktiv und niedrigschwellig. Gleichzeitig entstehen echte Mehrwerte für HR: Feedbackkanäle, transparente Nutzungsdaten und die Möglichkeit, Gesundheitskommunikation effizient und zielgruppengenau zu steuern.
Niedrigschwellige mentale Gesundheitsangebote im Metaverse
Psychische Gesundheitsangebote im Metaverse zu verankern ist sinnvoll, weil es digitale Barrieren abbaut, emotionale Nähe schafft und die Nutzung mentaler Gesundheitsangebote nachhaltig verbessert. Beratungen können anonym, sicher und geschützt stattfinden.
Ein innovativer Baustein in der digitalen Gesundheitsstrategie ist die virtuelle Plattform „Wellsphere“, eine Entwicklung von Telekom MMS, der Barmer und dem Fürstenberg Institut. Dieses browser- und VR-fähige Mental Health Metaverse bietet Mitarbeitenden eine rund um die Uhr verfügbare Insel zum Abschalten, Lernen und Reflektieren.
Die immersive Umgebung vermittelt Ruhe durch visuelle Reize wie blauen Himmel, Wellenrauschen und natürliche Umgebungen. An interaktiven Stationen lernen Mitarbeitende spielerisch, wie sie Stress regulieren können – per Video, Audio oder Quiz. Besonders wirksam: Die Kombination aus Achtsamkeitsräumen, geführten Übungen und anonymer Live-Coaching-Funktion. In einem geschützten Bereich können Mitarbeitende mit professionellen Coaches in Echtzeit kommunizieren – per Avatar, aber dennoch persönlich. Das senkt die Hemmschwelle für sensible Gespräche und wirkt oft nachhaltiger als klassische Telefonberatung.
Erfolgsfaktoren für die interne Kommunikation im BGM
Selbst das beste BGM nützt wenig, wenn es nicht bei den Mitarbeitenden ankommt. Dieser Teil beleuchtet, wie Unternehmen Gesundheitsangebote effektiv kommunizieren und die Nutzung gezielt fördern können.
Die Mitarbeiterapp als zentrales Health Hub für betriebliche Gesundheitsförderung
Ein besonders wirkungsvoller Weg, um Gesundheitsangebote im Unternehmen sichtbar und nutzbar zu machen, ist die Integration in die bestehende Mitarbeiterapp. Statt über viele einzelne Tools zu kommunizieren, bündelt sie alle relevanten Funktionen an einem Ort – direkt im digitalen Arbeitsalltag. Von Vitality Checks über Terminvereinbarungen bis zu Kursanmeldungen oder Feedback-Tools: Alles ist nur einen Klick entfernt.
Durch individuelle Journeys können Zielgruppen differenziert angesprochen werden – abhängig von Rolle, Standort oder Informationsbedarf (z. B. Schichtarbeit vs. Büroarbeit, Eltern vs. Berufseinsteiger). Das sorgt für höhere Relevanz und Akzeptanz.
Mitarbeitende werden aktiv eingebunden – etwa durch Umfragen, Ideenaktionen oder Formate wie „Gestalte deinen Wohlfühlort“. Beteiligung fördert Identifikation und macht Gesundheitsförderung zum Gemeinschaftsprojekt.
Zudem stärken Mitarbeiterapps soziale Bindung: Sportbegeisterte finden sich zu Laufgruppen oder Challenges zusammen. So entsteht neben besserer Gesundheit auch spürbare Verbindung im Team.
Sie möchten ein digitales Intranet oder eine Mitarbeiter-App einführen?
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Beratung zu Intranet & Mitarbeiter-App anfragenAwareness-Kampagnen und Success Stories
Gezielte Awareness-Kampagnen erhöhen die Sichtbarkeit von BGM-Angeboten und fördern die Teilnahmequote. Best Practices und Success Stories aus dem eigenen Unternehmen machen Gesundheitsförderung greifbar – sie schaffen Identifikation, senken Hemmschwellen und motivieren zur aktiven Teilnahme.
KPIs und Erfolgsmessung von Gesundheitsprogrammen
Der Erfolg von BGM-Maßnahmen lässt sich durch Kennzahlen wie Teilnahmequote, reduzierte Fehltage oder gesteigerte Zufriedenheit messbar machen. Auch qualitative Indikatoren – etwa Feedback oder Nutzungsraten digitaler Tools – geben wichtige Hinweise zur Wirksamkeit und Optimierung der Programme. Moderne BGM-Plattformen liefern messbare Daten, um Wirksamkeit sichtbar zu machen und kontinuierlich zu optimieren.
Erfolgsfaktor Gesundheit: Jetzt ist die Zeit zum Handeln
Wer heute seine Mitarbeitenden ganzheitlich stärkt, baut morgen ein resilienteres Unternehmen. Die Anforderungen an HR steigen, doch ebenso die Chancen, mit innovativen Angeboten echte Mehrwerte zu schaffen. Digitale Gesundheitslösungen sind dabei mehr als ein Tool – sie sind ein kulturelles Statement. Ein Ausdruck davon, dass ein Unternehmen verstanden hat, wie eng Gesundheit, Motivation und wirtschaftlicher Erfolg miteinander verbunden sind. Durch gesunde Arbeit wird die Organisation nicht nur krisenfester, sondern auch zukunftsfähiger. Jetzt ist der richtige Moment, Gesundheitsförderung zu adressieren – nicht als Reaktion auf Krankheit, sondern als strategische Maßnahme für eine starke, motivierte und engagierte Belegschaft.
Mit digitalen Plattformen, KI-gestützten Gesundheitsprogrammen und DSGVO-konformer IT-Kompetenz bietet Telekom MMS ganzheitliche, digitale Gesundheitslösungen, die exakt auf die Bedürfnisse moderner Organisationen zugeschnitten sind.
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